Rathaus Metten - Eingangstür; Foto: MJ

24.03.2022
Gemeinderatssitzung vom 22.03.22

Der Marktgemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 22. März, mit großer Mehrheit beschlossen, dass das Freibad in Metten in der Saison 2022 nicht öffnen wird. Noch im Herbst war sich das Gremium einig, das Bad nach Möglichkeit noch eine weitere Saison zu betreiben.

Bernhard Bielmeier, die Fachkraft für Bäderbetriebe, hat etliche große Mängel festgestellt, die vor einer Öffnung behoben werden müssten. Mit den Kosten für die erforderlichen Chemikalien wäre mit Investitionen von 30000 bis 42500 Euro zu rechnen, um das Bad überhaupt öffnen zu können. Spätestens im Herbst würden die neuen und reparierten Geräte abgebaut, da diese für das Naturbad nicht mehr benötigt werden.

Einige Markträte waren der Ansicht, dass sich diese Investition für eine Saison von maximal vier Monaten nicht lohne.
„Der jährliche Verlust, der mit dem Freibad erwirtschaftet wird, ist da noch nicht dabei“, sagte Bürgermeister Andreas Moser. 

Zudem sei auch mit einem intakten Bad das Personalproblem noch nicht gelöst, da bislang immer noch keine zweite Fachkraft für Bäderbetriebe gefunden wurde, ohne die das Bad nach gesetzlichen Regelungen nicht öffnen darf.

Bei der Diskussion stand der Vorschlag im Raum, die Investitionen zu tätigen und das Bad zumindest an drei Tagen in der Woche zu öffnen. Bernhard Bielmeier, dem das Wort erteilt wurde, erklärte, dass auch an Schließtagen mehrmals täglich Wasserproben entnommen und analysiert werden müssen und die Becken gereinigt werden müssen. „Das kann theoretisch jeder, aber wenn die Werte nicht stimmen, muss jemand mit der entsprechenden Ausbildung vor Ort sein“, erklärte er.

Bürgermeister Moser brachte ein, dass theoretisch sofort mit den Abbrucharbeiten begonnen werden könnte und sich so auch der Baubeginn für das Naturbad noch vorne verschieben würde. Dies war wohl ausschlaggebend, dass sich der Großteil des Gremiums einig wurde, das Bad nicht mehr zu öffnen.

Mehrere Angehörige des Marktgemeinderates regten aber an, Möglichkeiten für die Mettener Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, um kostenlos in umliegende Bäder zu gelangen. Verwaltungsseitig wurde vorgeschlagen, den Saisonkartenbesitzern von 2019, das letzte Jahr vor Corona, in dem ein regulärer Betrieb im Bad möglich war, einen Zuschuss zu einer Jahreskarte in einem umliegenden Bad zu gewähren. Für Einzelsaisonkarten gibt es 30 Euro, für Familiensaisonkarten 60 Euro. Der Zuschuss kann im Rathaus beantragt werden. Dieser Vorschlag wurde einstimmig beschlossen. Zudem könne sich Moser vorstellen, Schwimmkurse in anderen Bädern zu bezahlen. Busse in ein anderes Bad zu stellen, sehe er kritisch, weil er kein Bad präferieren wolle.

Als zweiter Tagesordnungspunkt der Sitzung wurde zudem die Bedarfsplanung nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes für 2022 bis 2025 festgestellt. Aktuell können in der Kinderkrippe St. Josef 28 Kinder betreut werden, 27 sind tatsächlich angemeldet, davon 19 aus Metten. Die Großtagespflege „Däumelinchen & Nils“ bietet Platz für 10 Kinder, 11 sind dort angemeldet (7 aus Metten). Im Kindergarten St. Michael können 100 Kinder betreut werden und im Kindergarten St. Katharina ab September 50 Kinder, zurzeit ist dort Platz für 25 Kinder. Im Kindergarten St. Michael werden zurzeit 88 Kinder (80 aus Metten) betreut, im Kindergarten St. Katharina 20 Kinder (15 aus Metten).

 

Anhand der Geburtszahlen lässt sich der Bedarf an Betreuungsplätzen für die kommenden Jahre berechnen. Bei den null bis dreijährigen Kindern liegt dieser bei 34 Kindern, 38 Plätze sind vorhanden. Bei den drei bis sechsjährigen Kindern liegt der Bedarf bei 119, ab September stehen 125 Plätze zur Verfügung. Laut Bürgermeister Moser sei also jeweils ein gewisser Puffer vorhanden. „Dieser könnte Kindern aus der Ukraine zugutekommen, die nach Metten kommen“, sagte er.

Unter Bekanntgaben und Anfragen kam am Ende der öffentlichen Sitzung die Frage nach dem Stand der Sanierungsarbeiten der Toiletten am Friedhof auf. Diese seien im Gange, sagte Moser. Es wurde vorgeschlagen, für die Zeit, in der die Toiletten nicht nutzbar sind, eine mobile Toilette aufzustellen.

Die Jugendbeauftragten wiesen darauf hin, dass am Freitag, 25. März, von 14:25 Uhr bis 14:55 Uhr das Spielmobil des Kreisjugendrings Deggendorf am Marktplatz Halt macht und die Basteltüten der Winteraktion auffüllt. Wer noch keine Tüte hat oder diese verlegt hat, bekommt selbstverständlich ein neues Exemplar.

Andreas Moser wies abschließend auf zwei Aktionen zu Gunsten der Ukraine hin. Am Samstag, 26. März, findet in einem Bioladen in der Donaustraße von 11 bis 15 Uhr ein Charity Event statt. Am Samstag und Sonntag werden zudem am Kaffeestand am Donauparkplatz Spenden gesammelt. Am Samstag wird Bürgermeister Moser selbst Kaffee ausschenken, für Sonntag habe sich Abt Wolfgang Maria Hagl angekündigt. Auch Landrat Roman Fischer werde sich beteiligen.